Was Sie schon immer über Feedback wissen wollten – Teil 2

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Die­ser Blog-Beitrag erschien zuerst auf System-Analyst.

Feed back“ kommt aus dem Eng­li­schen und bedeu­tet so etwas wie rück­füt­tern. Eine geleb­te und nor­ma­le Feedback-Kultur ist dar­an erkenn­bar, dass es kein beson­de­res Ereig­nis ist, wenn Feed­back statt­fin­det. Viel­mehr ist es etwas unauf­ge­regt All­täg­li­ches, das unse­re täg­li­che Arbeits­wei­se durch­drun­gen hat und Nor­ma­li­tät prä­sen­tiert. Es fin­det von ganz allei­ne und selbst­ver­ständ­lich wäh­rend der Arbeit, im Aus­tausch unter­ein­an­der statt und es fällt uns nicht mehr auf, dass wir es tun.
Bei­spiels­wei­se wen­de ich es an, wenn ich gemein­sam mit Kol­le­gIn­nen Work­shops, Semi­na­re, Kun­den­ein­sät­ze durch­füh­re und so die Chan­ce habe, von mei­nem Part­ner Rück­mel­dun­gen zu erhal­ten und als Gegen­leis­tung auch mei­ne Beob­ach­tun­gen mit­tei­le. Unser Ein­satz endet so ganz selbst­ver­ständ­lich mit einem gemein­sa­men Gespräch und Aus­tausch, der anre­gend auf mich wirkt und mir Rück­mel­dun­gen gibt, wie ich mich wei­ter ent­wi­ckeln kann.

Dabei geht es beim „rück­füt­tern“ bzw. Feed­back sowohl um Beob­ach­tun­gen, die wir posi­tiv kon­no­tie­ren als auch um Beob­ach­tun­gen, die wir eher als stö­rend und irri­tie­rend kon­no­tie­ren. Indem wir beob­ach­te­tes Ver­hal­ten sprach­lich aus­drü­cken, bewir­ken wir, dass Ver­hal­ten reflek­tiert wer­den und ver­än­dert wer­den kann.

Doch wie kön­nen wir das so for­mu­lie­ren, dass der Ande­re es anneh­men kann?

Wie funk­tio­niert Feedback? 

Feed­back erfolgt nur erfolg­reich aus einer wert­schät­zen­den Hal­tung her­aus. Ich bin in die­ser Hal­tung an der Wei­ter­ent­wick­lung mei­nes Gesprächs­part­ners inter­es­siert und ihm zugewandt.

Feed­back erfolgt zeit­nah und bezieht sich auf genau ein Ereig­nis, eine Beob­ach­tung. Es adres­siert die Inhalts- als auch die Bezie­hungs­ebe­ne bei­der Part­ner wäh­rend der Kommunikation.

Falls ich mich in einer Situa­ti­on befin­de, in der ich der ande­ren Per­son ggü. nicht mehr wert­schät­zend sein kann und die­se Tech­nik ledig­lich nur dazu benut­zen möch­te, der ande­ren Per­son eine „rein­zu­drü­cken“, miss­brau­che ich die­se Technik.
Nicht mehr jeman­den ggü. wert­schät­zend ein­ge­stellt zu sein, pas­siert häu­fig dann, wenn ich zu lan­ge gewar­tet habe, zeit­nah zurück­zu­mel­den, was mich mög­li­cher­wei­se irri­tiert und gestört hat. Womög­lich hat sich die­ses Ver­hal­ten nun schon oft wie­der­holt, so dass sich dar­über schon „ein klei­nes emo­tio­na­les Unwet­ter“ damit mei­ne ich Gefüh­le des Unwohl­seins wie bspw. Unsi­cher­heit, Ärger, Wut, Resi­gna­ti­on, etc. in mir zusam­men gebraut haben. Die­se Zunah­me von Emo­tio­na­li­tät kann dazu füh­ren, dass ich bereits eine Art Tun­nel­blick ent­wi­ckelt habe oder ich mich schon getrig­gert füh­le. Ich bin also nicht mehr ent­spannt dem Ande­ren gegenüber.

Wenn die Art und Wei­se mei­ner bis­he­ri­gen Rück­mel­dun­gen an mei­nen Gesprächs­part­ner nicht den gewünsch­ten Effekt hat­ten oder mög­li­cher­wei­se schon Span­nun­gen oder Kon­flik­te ent­stan­den sind, kön­nen mög­li­cher­wei­se Tech­ni­ken aus dem Kon­flikt­ma­nage­ment kon­struk­ti­ver und pas­sen­der sein, als die Feedback-Technik anzuwenden.

Im Prin­zip besteht Feed­back aus zwei Kommunikationstechniken:

  1. Ich-Botschaften und
  2. Akti­ves Zuhören.

Bei­de Tech­ni­ken unter­stüt­zen dabei, Miss­ver­ständ­nis­se zu ver­hin­dern und damit auch Span­nun­gen unter­ein­an­der vor­zu­beu­gen. Wei­ter wir­ken sie sehr wert­schät­zend und ver­deut­li­chen unse­re Hal­tung dem Gesprächs­part­ner gegen­über. Wir bedie­nen sowohl die Beziehungs- als auch Sachebene.

Wie die ein­zel­nen Tech­ni­ken funk­tio­nie­ren und gemein­sam zur Feedback-Technik kom­bi­niert wer­den kön­nen, erfahrt Ihr in den wei­te­ren Blog-Folgen.

Die vie­len unter­schied­li­chen Tech­ni­ken fin­den sich übri­gens in unse­rem 1‑tägigen inter­ak­ti­ven Work­shop För­de­rung einer Feedback-Kultur !